Open Air 2024

4.000 glückliche Besucher und ein paar schwarze Schafe

Siegburg. Eine runde Sache zum halbrunden Wiegenfest war der Kölsch-Doppelpack, den die Funken Blau-Weiß zum 165. Geburtstag für Siegburg auf die Beine stellten. Die Räuber und die Bläck Fööss heizten nacheinander ein, obwohl die Temperaturen schon per se sommerpartytauglich waren.

Als Auftaktgeber machten die Räuber richtig Alarm, vom "Trömmelche" über "Alle wulle tanze" bis "För de Iwichkeit" führte die Playlist. Aber es ging noch "Wigga, Digga!“ Nämlich mit den Bläck Fööss, die einluden zum gemeinschaftliche Glasleeren ("Drink doch ene met"), dementsprechend "Dat Wasser vun Kölle " als "jot" empfahlen. Nach einem kurzen Ausflug ans "Bickendorfer Büdche" und einem "Polterovend en d'r Elsassstroß" wurde im Schatten von Michaelsberg und Sankt Servatius "Do bes de Stadt" so inbrünstig mitgesungen, als ginge es um Siebursch. Zum finalen Feuerwerk der ultimative Klassiker: "Dat Schönste, wat mer hann, es unser Veedel". 4.000 Gäste topzufrieden, auch weil neben den Musikern 130 Ehrenamtliche einen großartigen Job an der Bonbude, der Frittenschmiede und am Zapfhahn machten.

Wir gießen einen Schluck Wasser in den Wein. Die Funken vermelden eine erhebliche Anzahl blinder Passagiere, die nach der Absperrung des Marktplatzes um 17 Uhr vor Ort geblieben waren und sich trotz freundlicher Ansprache weigerten, ihren Beitrag zu den Konzerten zu leisten. Anstatt das Eintrittsgeld zu entrichten, gingen sie die jugendlichen Kartenkontrolleure der Funken zum Teil sogar unverschämt an. "Einige unserer jungen Leute kamen richtig frustriert zurück", sagt Präsident Ferdi Büchel. Die KG spricht von einem egoistischen und rücksichtslosen Verhalten, wählt die Bezeichnung "schwarze Schafe". Büchel: "Um als Verein ein solches Großevent durchführen zu können, brauchen wir jede Unterstützung. Jedem sollte doch klar sein, dass so etwas auf Dauer nur funktionieren kann, wenn alle, die die Auftritte miterleben möchten, auch das Geld dafür bezahlen."

Die Tickets kosteten in Anlehnung an das Jubiläum 16,50 Euro. Für vier Stunden Musik nicht zu viel.

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